Das Leben eines Freelancers…

Die Rolle und das Image

Als Freelancer, als selbstständiger Unternehmer ist man im Rahmen von Projekten kein Mitarbeiter des Kunden, auch wenn manche Endkunden – vorallem größere Unternehmen – das gerne glauben wollen. Der Freelancer ist Partner des Unternehmens, ein Lieferant. Als Freelancer habe ich keine Vorgesetzten beim Kunden sondern Ansprechpartner. Das und noch mehr muss man manchmal deutlich klarstellen.

Die Tätigkeit

Man geht rein, macht seinen Job, sucht sich selbstständig alles Benötigte, organisiert was gebraucht wird, holt sich die Leute die nötig sind, übernimmt soweit nötig und möglich die Themenführung, macht das Ding fertig, geht wieder. Als Partner nehme ich die Situation beim Kunden wie sie halt ist, bin nicht abhängig vom Arbeitsumfeld. Das “Wohlfühlen” spielt keine Rolle. Oftmalig kommt man zu einem späten Zeitpunkt in ein Projekt, dann wenn der Hut brennt, alles chaotisch und hektisch ist. Die Ansprechpersonen sind oft gereizt und aggressiv. Das muss man als Freelancer handeln können.

Zusammenarbeit und wies funktionieren kann

Wichtig sind Vertrauen, Rückhalt, Unterstützung, Erreichbarkeit, speziell von den zuständigen Führungskräften. Aber sogar wenns da hapert kann man sich als erfahener Freelancer wie ich “durchlavieren”. Wenn etwas nicht funktioniert, kommuniziere/eskaliere ich das, finde eine oft kreative Lösung, mal organisatorisch, mal technisch. Geht nicht, gibts nicht. Bei manchen Kunden wars teils sehr herausfordernd, chaotisch, schwere Erreichbarkeit, Gegenwind durch firmenpolitische Gruppen und dgl., das zB. bei einem Software Evaluierungsprozess für einen Millionen teure neue Software. Hat am Ende trotzdem geklpappt. Man erlebt als Freelancer so einiges, manchmal deutlich Schlimmeres als Angestellte das gewohnt sind. Das härtet ab. Praktisch jedes Projekt das ich übernehme, startet chaotisch, hektisch, wenn Not am Mann ist.

Der Einsatz

Meist übernehme ich “Feuerwehreinsätze”, selten bekommt man als Freelancer einfache Situationen präsentiert, viele Freelancer kennen das nicht anders. Ich sehe mir das an, arbeite mich ein, such mir alles zusammen, organisiere mich im Projekt selbst. Als Freelancer habe ich auch keinen Vorgesetzten, sondern Ansprechpartner, stimme mich regelmässig ab über Status, Herausforderungen, Ziele, präsentiere Lösungen und Ergebnisse, mache Schulungen, setze technische Themen um, organisiere Meetings, hole mir die Leute dazu die für Thema x relevant sind, usw, was gerade anfällt. Da gibt es keinen normalen Arbeitsalltag, kaum Routinen, aber von mir eingerichtete Strukturen, Prozesse, flexible Pläne. Als Freelancer muss man breit aufgestellt und sehr flexibel sein, auch wenn der Kunde das nicht ist. Recruiter sind das ohnehin nicht.

Fazit

Trotz aller Herausforderungen, dem Streß, den Rückschlägen und der meist ätzend nervtötenden, frustrierenden Akquise ist die Selbstständigkeit, das Unternehmertum eine interessante Berufswahl mit gewissen Freiheiten.

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